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Lisa Reiter

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Manchmal wünsche ich mir, die Welt würde sich aufhören zu drehen. Ich will den Zeiger der Uhr festhalten, der mich mit seinem unerträglichen Ticken wahnsinnig macht. Aus aller Kraft versuche ich, mich selbst in der Zeit gefangen zu halten, in der ich gerade bin. Ich will, dass es so bleibt. Es ist gut so, wie es jetzt ist. Ich will keine Veränderungen, ich will nicht, dass es weitergeht. Ich will nur ein Stop! 

Oftmals wird mir klar vor Augen geführt, wie schnell sich alles verändern kann. Der Tag davor war nicht so, wie es der heutige ist. Es genügt nur ein Bruchteil einer Sekunde, um aus der Bahn geworfen zu werden. Dabei ist man doch glücklich, so wie es jetzt ist. „Ich und Ich“ singen nicht umsonst: „So soll es sein, so kann es bleiben.“ So schön die einzelnen Verse auch klingen, so wunderbar die Vorstellungen sind, aber es geht nicht. Man kann so etwas Unantastbares wie Zeit nicht festhalten, so sehr man auch in einer bestimmten Situation festhängen möchte. Wir können uns an all das festkrallen, aber irgendwann beginnt unsere Hand zu zittern, wird schwach und dann müssen wir loslassen. Loslassen heißt nicht immer, in den Abgrund zu fallen. Es liegt an uns – wir müssen für unser Glück und die Zufriedenheit kämpfen. Permanent! Wir dürfen nicht stehen bleiben, wenn uns ein Moment gerade passt, sondern sollten danach streben, dass er immer wieder kommt. Tiefpunkte sind gut, denn nur die Schattenseiten können uns zeigen, wie schön der Sonnenschein ist. Ansonsten würden wir verlernen, das Glück zu schätzen.

 Ich spüre, dass sich gerade etwas verändert. Eine Veränderung, die mir Angst gemacht hat. Es ist alles so surreal, denn so kenne ich mich gar nicht. Es war so, als hätte ich etwas verloren, was früher einen Teil meiner Persönlichkeit ausgemacht hat. Wo ist nur dieser verdammte Ehrgeiz hin? Ich bin so abgelenkt und kann mich kaum konzentrieren. Mein Kopf platzt beinahe vor lauter Gedanken, ansonsten will nichts hinein. Aber ich habe etwas gelernt: Ich darf mich nicht ständig darauf konzentrieren, was mir nicht passt. Ich darf mein Augenmerk nicht auf diese Wendung legen, sondern ich muss gegensteuern. Ja, der erste Satz stimmt: Manchmal wünsche ich mir, die Welt würde sich aufhören zu drehen. Aber es ist ein Widerspruch. Die Welt sollte sich nicht darum drehen, immer die Beste zu sein. Perfektion klingt verlockend, nur ist es überhaupt wert, danach zu streben? Immer in eine Richtung zu gehen, die zu einem Zielpunkt führen soll, den kein Mensch erreichen kann? Obwohl das manchmal von einem verlangt wird?

Wir haben es in der Hand. Jede Veränderung hat einen Sinn. Egal, wie verschwommen, vage und nebelig die Zukunft aussehen wird – jede Ungewissheit wird irgendwann klar. Ich verstecke mich nicht mehr, halte nicht mehr den Uhrzeiger fest, sondern versuche die Angst vor der Unklarheit zu bekämpfen. Ich lasse nicht zu, dass irgendetwas etwas mit mir macht, sondern ich packe selbst mit an. Norman Vincent Peale hat einmal gesagt: „Change your thoughts and you change your world.“ Und damit hat er Recht!

Comments

  • 26. Mai 2015

    So ein schöner Beitrag – und ich mag das letzte Bild voll gerne!

  • 26. Mai 2015

    Wunderschöne Bilder und ehrliche Gedanken. Manches muss sich einfach weiter drehen, aber manches kann auch einfach einmal pausieren… aber ganz wichtig finde ich, dass wirklich nicht alles perfekt sein muss. Man muss nicht immer und überall die beste sein wollen. Du wirst deinen Weg gehen, da bin ich mir sicher! Alles Liebe, Vanessa <3

  • 26. Mai 2015

    Wieder einmal sehr schön geschrieben Lisa, ich kann gut verstehen, was du meinst.
    Ich mag Veränderungen ja eigentlich total gerne, Routine ist mein Feind, hihi.

    Liebste Grüße und einen schönen Feiertag wünsche ich dir,
    Julia

  • 27. Mai 2015

    Liebe Lisa,

    vielen vielen Dank! ♥ Ja der Geruch ist schon echt schön, aber eben eher so Blaubeerjoghurt, wie ich finde, aber das ist ja auch nicht gerade schlecht. 😉 Und bei dem Trenchcoat hatte ich total Glück – hab schon so lange einen gesucht, aber entweder gefielen mir alle nicht, oder sie waren unbezahlbar und plötzlich hing er da auf dem Flohmarkt für nur 12€, gehts besser? 😀
    Und vielen Dank fürs Kompliment mit dem Zimmer und deine Rückmeldung, hihi 🙂

    Deine Fotos sind klasse, ich liebe solche Nachdenklichen Bilder zu "Gedankenposts"! Da fängt man selber immer gleich an über die Themen nachzudenken! 🙂

    Liebe Grüße ♥

  • 31. Mai 2015

    So ein inspirierender Post Lisa!
    Ich habe auch das Gefühl meine Energie verloren zu haben, irgendwo zwischen den Zeilen und Tagen ist sicher ein Zeichen, wo es hingehen soll. Und ich werde weiter hoffen bald das zu finden, was ich wirklich will. Ein wunderbarer Post. Man sollte keine Angst vor veränderungen haben sondern sie als Lebensweg sehen.

    Bisous aus Berlin, deine Patricia

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