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Lisa Reiter

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Ich bin nicht gerade ein Vorzeigemodell, wenn es ums Essen geht. Es ist allgemein bekannt, dass ich damit meine Probleme habe. Und ich weiß, dass ich selbst noch viel lernen muss. Vor allem, was mein eigenes Verhalten betrifft. Theoretisch habe ich viel über Ernährung in der Schule gelernt. Praktisch kann ich dieses Wissen jedoch nicht wirklich umsetzen. Noch nicht. Denn jetzt ist der Knopf aufgegangen und ich möchte daran arbeiten. Schon zu oft habe ich davon geredet. Leere Worte, wie sich bis jetzt herausgestellt hat. Doch in der letzten Woche habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt, bin selbst für mich einkaufen gegangen und habe wieder begonnen, für mich selbst gesunde Gerichte zu kochen.

 

Mein Weg zu einem gesunden Lebensstil

Mein Weg zu einem gesunden Lifestyle

Warum ich meine Gesundheit fortan selbst in die Hand nehmen möchte

Die Anorexie hat meine Beziehung zum Essen verändert. Negativ verändert. Ich weiß, wie es ist, zu hungern. Auf der anderen Seite weiß ich auch, wie es ist, etwas mehr auf den Rippen zu haben. Ich bin bodypositiv gesinnt, aber meine Einstellung mir gegenüber ist nicht positiv. Das habe ich in den letzten Wochen mehr als deutlich gemerkt. Ich habe zwar wieder gelernt, das Essen genießen zu können, nur hat es mich leider auch in eine Richtung geführt, in die ich nicht gehen wollte. Dadurch, dass ich mir nichts mehr verbietet habe, habe ich zu wenig auf meine Ernährung geachtet.

Verbieten möchte ich mir weiterhin nichts, denn es ist schön, all die „verbotenen“ Lebensmittel wieder genießen zu dürfen. Nur möchte ich nicht mehr so nach- und fahrlässig gegenüber meinen eigenen Körper handeln. Mein Körper braucht gesunde Ernährung und Sport. Nur so kann ich eine innere Balance aufbauen und in Einklang mit mir selbst kommen.

 

Gesunden Lebensstil

 

Schritt für Schritt in ein gesünderes Leben

Seitdem ich nun wieder für mich selbst koche, fühle ich mich irgendwie befreit. Ich habe wieder einen Zugang zu dem vielseitigen Angebot an gesunden Lebensmittel gefunden. Als ich eine Zeit lang sehr gesund gelebt habe, hatte ich jeden Tag neue Ideen, um abwechslungsreich zu kochen. Jedoch kam dann irgendwann die Nachlässigkeit und danach wieder lange Hungerperioden. All das hat dieses Wissen, dass ich mir in einem sehr langen Zeitraum angeeignet hatte, zunichte gemacht.

Was noch besser ist: Ich baue mir langsam wieder eine Routine bezüglich des Essens auf. Ich lasse keine Mahlzeiten mehr aus, hungere nicht den ganzen Tag, um am Abend dann doch wieder viel zu viel Ungesundes zu essen. Dass das Auswirkungen auf meinen Körper hatte, sieht man. Und es macht mich nicht glücklich. Doch jeder ist für sein Glück selbst verantwortlich. Ich bin dafür verantwortlich, dass ich mit mir selbst zufrieden bin. Darum nehme ich mir wieder Zeit für das Essen. Dinner Canceling gibts nicht mehr, genauso wenig wie eine „ach, jetzt ist es doch auch schon egal“-Einstellung.

 

Tomaten Mozzarella für einen gesunden Lebensstil

 

Meine Regeln für diesen Weg

Wenn es ums Essen geht, finde ich Regeln zwar nach wie vor blöd, aber ein kleiner Richtwert kann nicht schaden. Ich habe mir selbst ein paar solcher, nennen wir es Richtwerte, aufgestellt:

 

1. Drei Mahlzeiten täglich, einmal davon warm

Mir ist es wichtig, dass meine Mahlzeiten eingehalten werden. Einmal am Tag warm essen, muss drin sein. Wenn ich mir Zeit beim Kochen lasse, lerne ich einen besseren Umgang mit Nahrungsmittel.

 

2. Kalorien- und Nährstoffzählen ist erlaubt

Mit Kalorienzählen verbinde ich viel Leid, Zwänge und ein schlechtes Gewissen. Doch ich versuche nun, das Kalorienzählen in einer anderen Perspektive zu betrachten. Das Motto lautet nun nicht mehr: „Je weniger Kalorien, desto besser.“ Ich habe mir ein neues Motto konzipiert: „Gib deinem Körper genügend Nährstoffe und Kalorien. So viel, wie er braucht.“ Darum versuche ich sie nicht mehr als meine Feinde zu sehen, sondern als einen Richtwert, an dem ich mich orientieren kann, damit ich Gewissheit habe, dass mein Körper optimal versorgt ist.

 

3. Die Zahl auf der Waage ist irrelevant

Momentan wiege ich mich nicht. Ich habe einfach zu viel Angst davor und will mich nicht mit dieser Zahl konfrontieren. Sie würde mich jetzt verrückt machen. Ich sehe im Spiegel, dass ich etwas GESUND ändern möchte. Wozu sollte ich mich dann zusätzlich mit einer Zahl ärgern? Wiegen ist erst dann erlaubt, wenn ich mich im Spiegel ansehen kann und ich mich gerne darin betrachten. Denn dann ist die Zahl wirklich nur mehr eine Zahl.

 

4. Aufs Bauchgefühl hören

Ich höre nun auf mein Bauchgefühl, damit ich erahnen kann, welche Mengen mein Körper braucht. Da ist es irrelevant, ob es mal größere oder kleinere Portionen sind. Es ist wichtig, auf die Signale des Körpers zu achten. Man spürt, wenn man angenehm gesättigt ist.

 

5. Keine Verbote

Verbote frustrieren nur! Aus diesem Grund ist das einzige Verbot, dass Verbote verboten sind. Mir ist klar, dass ich bei ungesundem Essen aufpassen muss und keine rauen Mengen davon verschlingen sollte, aber wenn ich abends mal Lust auf ein Salzstangerl mit Camembert habe, dann esse ich das auch, wie man im Video sieht. Zuvor habe ich eine ganze Woche lang wirklich auf alles Ungesunde verzichtet. Streng genommen kann man gar nicht von einem Verzicht sprechen. Ich hatte einfach keinen Gusto danach. Ich schätze, das verdanke ich meiner inneren Einstellung: Es gibt keine Verbote, als denke ich auch nicht ständig an Dinge, die ich nicht essen darf. Diese Einstellung hilft wirklich sehr, keine Heißhungerattacken zu bekommen.

Hingegen halte ich Cheat Days immer noch für doof. Essen sollte als Genuss angesehen werden und nicht als Mittel zum Schummeln. Ich verstehe einfach nicht, wie man das Essen noch genießen kann, wenn man sich einen Tag in der Woche eingesteht, indem man sich hemmungslos vollstopft.

 

Melonensalat

 

Motivation

Der Hauptmotivationsgrund ist an und für sich der, dass ich mir selbst etwas Gutes tun möchte. Jedoch darf man sich auch ein paar Belohnungen festsetzen, die aber nicht der Hauptgrund sein sollten, warum man das macht. Jedoch motiviert es schon ein bisschen. Ich für meinen Teil hätte beispielsweise gerne noch eine Systemkamera für Vlogs, das 50 mm Objektiv und ein Zahnbleaching. Diese Dinge möchte ich mir unbedingt gönnen, sobald ich das Ziel, nämlich eine Ernährungsroutine zu finden, erreicht habe.

Außerdem möchte ich mich wohl in meiner Haut fühlen. Nächstes Jahr, sofern es meine Intelligenz will, habe ich meinen Uniabschluss in der Tasche. Natürlich gehört zu einem richtigen Abschluss auch eine Sponsionsreise dazu. Und da möchte ich keinen einzigen Gedanken an meinen Körper oder meine eigene Unzufriedenheit verschwenden.

 

Ausstrahlung

Nur wenn man mit sich selbst im Einklang ist, hat man eine positive Ausstrahlung. Auch das sehe ich als Motivationsgrund an. Wenn ich einmal mit mir selbst klarkomme, fällt es mir leichter, andere Menschen an mich ranzulassen. Außerdem glaube ich, dass es Einfluss auf meinen späteren Beruf haben wird. Ich will positiv und selbstbewusst im Klassenzimmer auftreten, weil ich denke, dass meine Schüler davon profitieren. Als Lehrerin, wie auch als Bloggerin, hat man eine Vorbildfunktion, die ich nutzen will, um anderen etwas weiterzugeben.

 

dMelonensalat

 

Warum kommt dieser Sinneswandel gerade jetzt?

Ehrlich gesagt: Ich weiß es selbst nicht genau. Meine eigene Nachlässigkeit wurde mit der Zeit einfach belastend. Unlängst habe ich noch gesagt, dass ich mich darum kümmern werde, sobald ich ausziehe und selbst für meinen Kühlschrank verantwortlich bin. Faule Ausreden! Warum morgen, wenn es auch schon heute geht? Ich war schlicht und ergreifend zu bequem, um selbst einkaufen zu gehen, um mir die Produkte zu kaufen, die ich brauche. Ich war zu lethargisch, um selbst zu kochen. Damit soll nun Schluss sein! Ich darf nicht noch ein Jahr warten, ich muss es jetzt in Angriff nehmen!

Mir ist klar, dass es sich gerade auch um eine Phase handeln könnte und dass ich all die Pläne in Windeseile wieder verwerfe. Doch da es in der letzten Woche so prima funktioniert hat, wollte ich in aller Öffentlichkeit darüber reden, um vielleicht auch anderen Mut zu machen.

 

Grießbrei

 

Woran noch gearbeitet werden muss

Eigentlich an allem. An meinen Mengen muss ich noch arbeiten, da ich mir noch nicht so ganz sicher bin, ob es zu viel oder zu wenig ist. Gerade der Gemüseanteil ist bei meinem Essen immer sehr hoch, warum die Portionen mal größer aussehen, aber im Endeffekt nicht als solche betrachtet werden können. Darüber hinaus ist Sport sehr wichtig. Den habe ich in der letzten Woche eher sporadisch betrieben. Anfangs war ich noch etwas träge und hatte nicht die Energie dafür. Nun merke ich bereits, welche positiven Auswirkungen dieser Sinneswandel hat. Die Lust auf Sport steigt, sodass ich in dieser Woche damit angefangen habe. Keine Angst: Ich verfalle in keinen übertriebenen Fitnesswahn! Generell ist mir nur die Bewegung wichtig. Wenn ich keine Lust auf anstrengende Joggingrunde haben, tut es ausnahmsweise auch mal ein ausgedehnter Spaziergang.

Ansonsten möchte ich bezüglich des Kochens noch kreativer und vielseitiger werden. Einen Ordner habe ich mir bereits angelegt. Nun sammle ich fleißig gesunde Rezepte.

 

Tomate

 

Weekend Food Diary

Am Wochenende habe ich mir die Zeit genommen, ein Food Diary für euch zu filmen. Es ist zwar nicht so abwechslungsreich, aber ich war vor dem Wochenende nicht mehr einkaufen. Zumindest konnte ich so alle frischen Lebensmittel sofort verwerten.

 

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Comments

  • 9. August 2016

    Als ich gemerkt habe, dass ich so wie früher weitermachen kann, sah ich den Sport eher als „Kompromiss“, sodass ich kein schlechtes Gewissen mehr habe. Heute mache ich nur mehr Sport, wenn ich Lust darauf habe. Mir macht es mega Spaß 🙂
    Was die Mengen betrifft, kann ich dir eine Waage und das Nährstoffe zählen WIRKLICH empfehlen. Ich habe mich so von 25g Haferflocken Morgens, jetzt auf 90g gestiegen (dazu kommen die ganzen Toppings). Ich hoffe hoffe hoffe dass du das schaffst, und dass du es auch schaffst dich selbst zu motivieren. Wenn du dich selbst nicht dazu motivieren kannst, wird es schwierig. Aber ich hoffe es wird irgendwann zur Routine, und ganz „normal“. Essen ist schön, es gibt sooo viel gutes Essen, es ist viel zu schade, die ganzen Sachen nicht zu probieren und zu genießen. 🙂 Aber ich bin mir sicher, du schaffst das.

    Liebe Grüße,
    Tamara

  • 9. August 2016

    Wow, erst mal: Ich finde diesen Post und deinen Blog optisch sehr ansprechend. Toller Aufbau und super Bilder. Ich mag die schlichte Eleganz und die Inhalte 🙂
    Dein Food Diary finde ich sehr ansprechend und besonders die Regel mit den 3 Mahlzeiten finde ich sehr wichtig… Ich bemerke selbst, wenn ich einen Tag nichts esse, dass ich abends zu unkontrolliert esse und das sich das schlechte essen auch auf die nächsten Tage verlagert, mit zu wenigen und dafür großen, ungesunden Mahlzeiten… Ein bewusster Umgang mit essen hilft dabei, kontrolliert und gesund zu essen und ich merke immer, wie ich mich dadurch dann doch auch fitter fühle.

    LG und viel Erfolg mit der gesunden Ernährung 🙂

  • 10. August 2016

    Liebe Lisa, was für ein großartiger Post! Da ist wirklich alles drin, was man bei einer gesunden Ernährung zu beachten hat. Als gelernte Sport- und Fitnesskauffrau werde ich auch ständig bezüglich der Ernährung gefragt. Ich sage immer das das Bauchgefühl einem sagt, was man essen sollte und das man natürlich auch ungesunde Sachen essen darf, halt alles nur in Maßen.
    Ganz Liebe Grüße Kristina

    Liebe Grüße Kristina von KDSecret

  • 11. August 2016

    Das sind wirklich gute Anregungen und ich finde deine Rezepte auch immer toll, es sieht alles schon so lecker aus!

  • 11. August 2016

    Deine Gründe für eine gesundere Ernährung und Bewegung im ALltag, finde ich super. Ich habe da wohl ziemlich ähnliche, da ich ja nun auch langsam wieder anfange, „ohne Zahlen im Kopf“ zu essen.

    Als Richtwert habe ich Kalorien in den letzten Monaten auch betrachtet – inzwischen zähle ich aber nicht mehr, und hoffe, dass es so passt, weil mir dadurch das Essen von Dingen, die ich nicht selbst koche, leichter fällt 😉
    Drei bis vier Mahlzeiten sind für mich aber auch Pflicht und ich koche auch so gut wie jeden Tag etwas – und wenn nicht wird was eingefrorenes selbstgemachtes aufgetaut.

    Verbote und Cheatdays kenne ich auch nicht. Meist habe ich nur nichts richtig „ungesundes“ (Schokolade, Eis, Chips, Gummibärchen, Kekse) im Haus… daher gibt es das dann halt nur, wenn ich bei Mama zu Besuch bin.

    Die bessere Ausstrahlung ist mir aber auch schon zu gute gekommen. Und das macht so viel aus 🙂

    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem neuen Weg!

    Liebe Grüße

  • 26. September 2016

    Hallo Lisa,
    ich finde einen Post sehr gelungen und ich glaube, dass dieses Thema ganz viele betrifft.. eine gesunde Balance finden, nicht Hungern und exzessiv Sport treiben aber sich eben auch nicht völlig allen Gelüsten hingeben. Wieder zurück zum Ursprung, auf den eigenen Körper hören, dass ist auch mein Ziel. Ich wünsche dir dabei ganz viel Erfolg und freue mich auf weitere so mutige und inspirierende Posts!
    Liebe Grüße Anne
    http://trustyourgut1.blogspot.de

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Est. 2012

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