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Lisa Reiter

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6 Things you shouldn’t say to an anorexic

…or to someone who has (beaten) an eating disorder

Oftmals werde ich gefragt, wie man richtig mit einem Menschen umgeht, der unter einer Essstörung leidet. Wenn eine nahestehende Person oder gar man selbst betroffen ist, ist man plötzlich mit Ausnahmesituationen konfrontiert. Menschen mit Essstörungen ziehen sich zurück, lassen niemanden mehr an sich heran und reagieren extrem empfindlich auf das, was man zu ihnen sagt. Mit verletzenden Aussagen wurde ich auch stets konfrontiert. Einerseits kann ich gut verstehen, dass Angehörigen oft die Worte fehlen und sie nicht wissen, was sie sagen können. Andererseits sollte man sich doch Gedanken machen. Es ist gar nicht so einfach, die richtigen Worte zu finden. Manchmal frage ich mich auch: gibt es die überhaupt? Das ist schwierig, denn meistens weiß ich selbst gerade nicht, was ich will. Eines steht jedoch fest: schönreden muss man gar nichts! Aber es gibt diverse Floskeln, die man doch lieber vermeiden sollte. Dazu gehören nicht nur unangebrachte Aussagen, wie „Iss einfach was.“, sondern auch diverse Ratschläge, egal wie gut gemeint sie auch sein mögen. Menschen, die sich ihrer Essstörung bewusst sind und sich den Problemen stellen (wollen), wissen ganz genau, was sie besser machen können. Tatsache: sie können es oftmals nicht umsetzen! 

 

Anorexic

 

1.) „Warum isst du nicht einfach gesund und treibst genügend Sport?“

STOP! Wenn ich diese Aussage noch einmal hören muss, kann ich nicht garantieren, die Beherrschung zu bewahren. Für mich persönlich ist nämlich genau das die Idealvorstellung, wie ich leben möchte. Ich schätze, vielen Menschen mit einer Essstörung geht es genauso! Wir wollen diesen gesunden Lebensstil haben. Wir wollen gesund und normal essen können! Und wir wollen Sport machen! Es ist der Inbegriff vom normalen Leben. Und wir sehnen uns nach diesem normalen Leben. Wenn es so einfach gehen würde, würden wir es alle tun und die Welt wäre befreit von Anorexie, Bulimie, Binge Eating, EDNOS (Eating Disorder Not Otherwise Specified) usw. Um es verständlicher zu erklären. Dieser Satz ist vergleichbar, wie wenn man zu einem Menschen mit Depressionen sagen würde: „Hör auf zu weinen, lache und sei einfach glücklich.“ Glaubt ihr, das geht so leicht? Na also!

Betroffene einer Essstörung haben oft tiefverwurzelte Ängste gegenüber (bestimmten) Nahrungsmitteln. Dazu zählen auch gesunde Lebensmittel. Ich zum Beispiel hatte immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich eine kleine Handvoll Mandeln oder eine halbe Avocado gegessen habe. Aufgrund meines breitgefächerten Wissens über Ernährung, weiß ich zwar, dass es sich hierbei um gesunde Lebensmittel handelt, die in gesunden Portionen konsumiert wurden, aber gleichzeitig handelt es sich auch um fettreiche Nahrungsmittel. Gesunde Fette hin oder her. Die gibt es im Kopf einer Magersüchtigen nicht! Fett ist schlecht! Egal, ob gesättigte oder ungesättigte Fettsäuren. Sicher weiß ich auch, dass sich diese Nahrungsmittel in gesunden Portionen mit der Kombination Sport positiv auf meinen Körper auswirken können. Genauso weiß ich, dass ich mit einer gesunden Ernährung und Sport niemals Figurprobleme hätte.

Wenn ich so einen Satz an den Kopf geknallt bekomme, fühle ich mich einerseits tief verletzt. So ein Satz glänzt nicht mit Einfühlsamkeit. Andererseits löst dieser Satz ein Gefühl der Schwäche in mir aus. Mir wird suggeriert, dass es andere auch schaffen und ich es gefälligst auch schaffen sollte. Dass es nicht so einfach ist, wird von dem Sprecher nicht wahrgenommen. Er denkt womöglich, dass wir nur unseren Lebensstil auf diese Art und Weise ändern müssen und schon wäre die Sache schön vom Tisch. Wenn es nur so leicht wäre. Im Endeffekt können wir nichts dafür, dass wir uns so verhalten. Eine Essstörung ist eine psychische Störung. Ein Satz, den ich auf einem anderen Blog gelesen habe, bringt es hierbei gut auf den Punkt:

 

There is something going on in the chemistry of the brain that makes them behave like that

 

2.) „So dünn siehst du gar nicht aus!“

Autsch! Magersucht oder generell Essstörungen werden gleich mit extremen Untergewicht verglichen. Wenn man mich momentan so ansieht, würde man mir auch nicht ansehen, dass ich immer noch mit dieser Krankheit kämpfe. Verwerft also die antiquierte Vorstellung, dass der „typische“ Essstörungspatient eine dünne, ausgemergelte Frau im Teenageralter ist. Sogar Menschen mit Übergewicht oder Normalgewicht, sowie „nur“ leichtem Untergewicht können unter einer Essstörung leiden. Emma Woolf, eine Buchautorin und Journalistin, selbst jahrelang betroffen von einer schwerwiegenden Magersucht, beschreibt es in ihrem Buch „Zu leicht für diese Welt“ sehr gut:

 

Ich kenne eine Frau, die 120 kg wiegt und trotzdem noch magersüchtig ist. Sie hat ihr altes Gewicht (und noch viel mehr), wieder zugenommen und das bedeutet nach streng medizinischen Kriterien, dass sie nicht mehr anorektisch ist. Aber genau da liegt das Problem: mental hat sie diese Krankheit nie überwunden

– Emma Woolf in „Zu leicht für diese Welt“ –

 

Leider verwenden viele Ärzte nach wie vor den BMI als Schlüssel für eine Diagnose. Doch die Ärzte sind das geringste Problem. Ich kann mich noch an meinen ersten Krankenhausaufenthalt erinnern. So als wäre es gestern gewesen. Ich musste mir tatsächlich von einer anderen Patientin anhören, dass ich eigentlich gar nicht so dünn bin und sie nicht verstehen könnte, warum ich wegen einer Essstörung stationär im Krankenhaus liege. Nebenbei bemerkt litt die Dame selbst unter keiner Essstörung und ich hatte damals um die 51 kg. Die Dame hat mich aber ganz unverschämt auf 60 kg geschätzt – ohne, dass ich sie überhaupt danach gefragt habe. Das war ein Stich in mein Herz und ich weiß, ich könnte es jetzt jederzeit wieder hören, weil ich von meinem tiefsten Gewicht doch wieder weiter entfernt bin, als es noch Anfang Dezember der Fall war. Dieser Satz ist nicht nur wenig einfühlsam, sondern auch gefährlich. Insbesondere in der Welt von anorektischen Patienten gibt es kein zu dünn. Wird einem mit so einem Satz zusätzlich suggeriert, dass man von einem nie zu erreichenden „zu dünn“ noch meilenweit entfernt ist, könnt ihr euch nur zu gut vorstellen, was dieser Satz bewirken kann. Bingo! Ein noch restriktiveres Essverhalten verbunden mit einer weiteren Gewichtsabnahme. Nach dieser unfreundlichen Aussage vor drei Jahren von meiner Zimmergenossin habe ich übrigens innerhalb einer Woche 4 kg verloren. Ich wollte zwar keine Zahlen erwähnen, aber ich schätze, die knallharte Realität ist der drastischste Weg, um einem die Auswirkungen solcher Sätze ins Bewusstsein zu rufen.

 

3.) „Iss‘ doch einfach was.“

Der Anfangssatz! Der böse Satz, den ich am Anfang dieses Posts angesprochen habe. „Iss‘ was.“ bzw. „Ich kann nicht verstehen, was so schwer daran sein soll, einfach zu essen.“ Ich habe diese Sätze gehört. Es sind womöglich auch die Sätze, die ich mir am Meisten anhören durfte. Wäre es so leicht, sich einfach an den Tisch zu setzen, einfach das zu essen, was vor einem steht, dann gäbe es keine Essstörungen auf dieser Welt. Am Besten wir tun das alles noch ungeplant und die Sache ist im wahrsten Sinne des Wortes gegessen. Ein Beispiel: Heute Morgen erzählte mir meine Mutter, dass es morgen anlässlich des Feiertages Raclette gibt und was ich denn gerne haben möchte. Erste Reaktion: Schnappatmung. Das war nicht geplant! Jetzt sitze ich unsicher in meinem Zimmer, tippe diesen Post und mache mir Gedanken, wie ich mich am Leichtesten aus der Affäre ziehen kann. Ihr merkt einfach, der Satz „Iss‘ doch einfach“ ist so sinnlos, als wenn man versuchen würde, am Nordpol Pinguine ausfindig zu machen.

Im Grunde genommen haben solche Sätze auch nicht die Wirkung, die man sich vielleicht erwünscht. Werde ich damit konfrontiert, mache ich komplett zu und möchte danach erst recht nichts essen. Außerdem ist es unglaublich verletzend. Gerade wenn eine nahestehende Person diesen Satz fallen lässt. So geschehen auch vor kurzem an einer Lehrveranstaltung an der Uni. Es ist nicht schön, wenn während der Gruppenarbeit plötzlich dieses Thema fällt und man anschließend diesen Satz vor allen anderen an den Kopf geworfen bekommt. Sicher, Menschen ohne Essstörung können es nicht verstehen, dass man nicht einfach isst, wenn man Hunger hat. Ich erinnere mich auch an die Reise nach Prag zurück, wo wir in einem Burgerlokal waren. Der Ablauf: Alle haben die leckeren Burger, Wraps und Rippchen, die ihnen aufgetischt wurden, genossen. Ich saß mit meiner Cola light in der Runde und hätte mir an dieser Stelle nichts sehnlicher gewünscht, das auch zu können. Aber es ging einfach nicht. Obwohl ich mich an meinem Geburtstag zusammenreißen konnte, wirklich das aß, worauf ich Lust hatte, fielen mir die anderen Tage besonders schwer. Das Suchen und Finden von Ausreden, warum man gerade „keinen Hunger“ hat, war im Übrigen fast genauso anstrengend, wie die Gewaltmärsche unseres Professors durch die Stadt.

 

Anorexia

 

4.) „Heute hast du aber viel gegessen.“

Wie ich das eine oder andere Mal bereits erwähnt habe, ist es möglich, von dieser Krankheit weitgehend „geheilt“ zu werden. Eine vollständige Heilung wird zwar nie mehr möglich sein, aber man kann damit wieder ein normales Leben führen. Man kann auch wieder essen und man kann auch viel essen, wenn man Lust darauf hat. Es kommt immer drauf an, wie weit die Therapie fortgeschritten ist und welche Erfolge man bereits erzielen konnte.

Weihnachten, Silvester, Geburtstage und Co. sind die typischen Anlässe, wo gerne einmal mehr aufgetischt wird. Und ja, auch Menschen mit Essstörungen (in erster Linie Magersucht) können dort kräftig zulangen. Menschen, die weiterhin an Bulimie leiden oder an Magersucht mit dem Subtyp Binge-Purging erkrankt sind, wovon im Übrigen knapp die Hälfte aller Magersüchtigen betroffen sind, laufen an solchen Situationen der Gefahr, eine Heißhungerattacke zu erleiden. Da kann es ganz schnell nebensächlich werden, dass da noch andere Leute am Tisch sitzen. Wobei – in der Gegenwart von anderen Menschen reißen sich Betroffene meiner Erfahrung nach auch oft zusammen und essen bewusst weniger. Nichtsdestotrotz – wir gehen davon aus, dass dem nicht der Fall ist, sondern dass einfach viel gegessen wird. Es ist schlicht und ergreifend unverschämt, das Essverhalten einer anderen Person zu dokumentieren. Ideal ist es, das Essen gar nicht zu dokumentieren. Auch nicht zu loben. Essen ist ein Grundbedürfnis, welches gestillt werden soll und das müssen Essstörungspatienten lernen. Essen sollte nicht belohnt werden, sondern als Genuss angesehen werden und eine Sache, die der Mensch braucht, um zu überleben.

Wenn man „brav gegessen“ hat, fallen auch gerne Lobgesänge. Schlimmer als ein Lob ist jedoch in der Tat dieser Satz: „Heute hast du aber viel gegessen.“ Man muss es gar nicht vorwurfsvoll meinen, aber in unseren Ohren klingt es nach einem Vorwurf. Geht in euch. Egal, um was für eine Art von Vorwurf es sich handelt, aber wie fühlen sich andere Menschen, wenn sie damit konfrontiert werden? Schlecht? Schuldig? Unwürdig? Ekelhaft? Ja – das sind nur wenige der negativen Gefühle, die auftauchen können. Jedes subjektive Empfinden ist anders, aber solche Sätze bringen uns nur dazu, wieder restriktiver zu werden.

 

5.) „Jetzt siehst du viel besser aus, als vorher.“

Diesen Satz habe ich vor allem nach meiner stationären Therapie am Häufigsten gehört. Eigentlich geht es da weiter, wo es vorher aufgehört hat, nur in einer anderen Richtung. Aussehen und Essen werden wieder viel zu sehr in den Fokus gestellt. Ich tat mir mit solchen Sätzen unheimlich schwer, denn einerseits bedeutete der Satz für mich, dass ich vorher hässlich war und andererseits ist es ein Gefühl des Versagens. Ich verglich besser aussehen lange mit dem Fettsein. Für mich suggerierten diese Sätze allen voran eines: „Toll, jetzt bist du wieder so dick, wie vorher.“ Unabhängig davon, ob man sich immer noch im leichten Untergewicht befand oder nicht. Es tut weh, wenn das „neue Ich“ mit dem „alten Ich“ verglichen wird. Leidet man einmal unter einer Essstörung, wird sie immer ein Teil vom Leben der Betroffenen sein, doch gerade nach einer stationären Therapie, die zumindest in der Gewichtszunahme erfolgreich war, möchte man damit abschließen. Es ist wenig hilfreich, wenn man von seiner Umgebung weiterhin mit damals konfrontiert wird. Wer man war. Wie man aussah. Wie man auf andere wirkte. Das ist irrelevant, schließlich hat man die Therapie geschafft. Ich sage nicht, dass man so einer Person keine Komplimente mehr machen darf. Ganz im Gegenteil. Auch bezüglich des Aussehens hören (ehemalige) Betroffene gerne Komplimente. Nur sollte man aufpassen, wie man sie formuliert, wenn man das Bedürfnis hat, ein Kompliment auszuteilen. Ich will niemanden etwas vorschreiben, doch Vergleiche mit früher sind Fehl am Platz. Am besten solche Wörter wie „jetzt“, „als früher“ oder „damals“ vermeiden, sondern sich auf die Gegenwart beziehen. Beispiel: „Du siehst heute sehr hübsch aus.“ anstatt „Jetzt siehst du endlich wieder hübsch aus, im Gegensatz zu vorher.“ 

 

6.) „Weißt du überhaupt, was du uns damit antust?“

Natürlich leiden Angehörige. Sie leiden sogar oftmals mehr, als die betroffene Person selbst. Auch ich weiß es, wie es ist, Freunde mit Essstörungen zu haben. Im Krankenhaus habe ich beispielsweise ein Mädchen kennengelernt, welches womöglich bis heute nicht geheilt ist. Wir haben leider keinen Kontakt mehr. Ich bin jetzt in einem Alter, wo mich andere nicht mehr triggern können. Sehr wohl habe ich trotzdem mitgelitten. Vor allem, als ich wieder auf dem Weg der Besserung war. Es tut wirklich weh, geliebte Menschen leiden zu sehen. Man möchte so gerne helfen und irgendwann ist man selbst so verzweifelt, dass man im Affekt Dinge sagt, die man nicht so meint. Fällt dann der Satz: „Weißt du überhaupt, was du uns damit antust?“ ist sowieso Sense. Selbstverständlich wissen wir es. Wir würden alles dafür geben, um unsere Lieben nicht so sehr verletzen zu müssen. Mir wäre es auch lieber, wenn sich meine Mama nicht mehr so viele Gedanken um mich machen müsste. Ich merke oft, dass es ihr schwer fällt. Auch nach acht Jahren weiß sie nicht, wie sie damit umgehen soll, obwohl sie es eigentlich schon gewöhnt sein müsste. Die Verzweiflung bringt einem oft dazu, Dinge zu sagen, die man nicht so meint. Nur diesen Satz sollte man mit Vorsicht genießen. Es führt nur dazu, dass sich die betroffene Person noch schuldiger fühlt, ohne aber etwas an der Gesamtsituation ändern zu können.

Darüber hinaus machen viele Betroffene nach solchen Sätzen erst Recht zu und lassen niemanden mehr an sich heran. Ich denke, das wünscht sich kein Angehöriger.

 

Anorexia2

 

Wir wollen keine Sonderbehandlungen

Auch wenn dieser, nennen wir es, kleiner Guide danach klingen mag. Eine Sonderbehandlung wollen wir nicht. Wir sind trotzdem ganz normale Menschen. Im Grunde genommen wollen wir in der Gesellschaft gar nicht auffallen, obwohl viele Betroffene dies unbewusst tun. Gerade jene, die sehr untergewichtig oder aufgrund von Binge Eating sehr übergewichtig sind. Im Endeffekt wollen wir nur so behandelt werden, wie andere auch. Jedoch sind wir sensibler. Wir reagieren auf harmlose Sätze anders, als andere und sind dadurch schneller verletzt und eingeschüchtert. Darum wünschen wir uns auch, dass unsere Umgebung sensibler und verständnisvoller auf uns reagiert.

 

Anorexic 2

 

Was hilft am Besten?

Ablenkung! Werden wir nicht ständig mit unserer Krankheit konfrontiert, fühlen wir uns unterstützt. Selbst wenn wir oft kühl wirken, niemanden an uns heranlassen, so wünschen wir uns einfach nur eine starke Schulter zum Anlehnen. Jemand, der uns auf andere Gedanken bringt und der für uns da ist. Der nicht ständig Essen zum Thema und uns Vorwürfe macht. Der nicht ständig sagt, wir sind schuld, dass es der ganzen Familie oder den Freunden schlecht geht, weil man DAS mit sich macht.

Wenn wir diese Unterstützung erfahren, abgelenkt werden, dann fällt es leichter, nach vorne zu schauen. Jedenfalls ergeht es mir so. Zumindest hat es sich bereits ausgezahlt. Positive Auswirkungen haben sich gezeigt, denn im Dezember gelang es mir erstmalig, auch mal spontan mit jemanden etwas Essen zu gehen (Danke Alex). Früher hätte ich das ohne längere Planung nie geschafft. Und es gelang mir auch, zwei Tage hintereinander zu essen (Nochmal Danke Alex). Das habe ich seit Juli nicht mehr geschafft. Eine positive, verständnisvolle und sensible Unterstützung ist also sehr viel wert, um wieder in eine andere Richtung zu gehen.

Comments

  • 5. Januar 2016

    Ein wirklich toller Post! Ich finde es wichtig dass sich das Umfeld eines kranken Menschen auch mit der Krankheit auskennt und denke das dieser Beitrag vielen dabei helfen kann. Ich glaube ich Bemerkungen „du bist ja gar nicht SO dünn“ sind wirklich sowas von daneben, da müsste doch eigentlich jedes nur halb so intelligentes Wesen verstehen dass man so etwas nicht sagt.

    Liebe Grüße Kristina von KDSecret

    PS: Momentan gibt es auf meinem Blog eine personalisierte Handyhülle zu gewinnen.

  • 5. Januar 2016

    Dein Post hat mich total berührt. Danke für deine Sicht der Dinge!!!! Lg Sandra

  • 5. Januar 2016

    Liebe Lisa, ein beeindruckender Post! Den könnte man genauso auch ungefähr auf andere Erkrankungen wie Depressionen überschreiben, die leider genauso falsch „behandelt“ werden von den Mitmenschen und wo man sich auch so viel Schrott anhören muss. Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Erfolg auf deinem Weg!

  • 5. Januar 2016

    Dein Artikel ist gar nicht so leicht zu lesen, finde ich. Aber ich finde ihn gut. Oft wird „Essstörung“ ja romantisiert, verschleiert, zu etwas Faszinierendem gemacht.
    Dein Artikel hilft wohl, „es“ zu verstehen.
    Der vorletzte Abschnitt hat mir am Besten gefallen.
    „Jedoch sind wir sensibler. Wir reagieren auf harmlose Sätze anders, als andere und sind dadurch schneller verletzt und eingeschüchtert. “
    Da steht auch einiges zwischen den Zeilen. Dass Verletzbarkeit und Eingeschüchtert-Sein nicht unumstößlich, nicht das letzte Wort sind, dass „harmlose Sätze“ auch brutal sein können, „man“ auch lernen kann, sich zu wehren, und dabei dei Schwächen des „Aggressors“ zu verstehen.

    Ich habe hier auf dem Schreibtisch ein Buch „Ess-Störungen – Gemeinsam wieder entspannt essen“ liegen, dass will ich noch besprechenk und dabei bin ich auf Widerstände gestoßen. Es geht auch um Orthorexie – und auch das klingt unverständlich, ist aber real. Wenn Du willst und noch etwas Geduld hast, gebe ich es Dir gerne weiter…

  • 6. Januar 2016

    Ich finde es gut, dass du über dieses Thema redest. Ich kann dich verstehen und nachvollziehen wie es dir geht. Hatte auch Probleme mit meinem Essverhalten und habe Borderline. Wünsche dir alles Gute.
    Liebe Grüße Michelle von beautifulfairy

  • 6. Januar 2016

    Hallo Lisa,

    ein toller und auch sehr mutiger Beitrag! In 1-2 Punkten habe ich jedoch eine andere Meinung. Beispielsweise, wenn mich damals Jemals gefragt hat, ob ich weiß, was ich ihm damit antue, dann hat das natürlich weh getan, aber mich auch zum Nachdenken gebracht. Mir persönlich hat es sehr geholfen, auch vor Augen zu halten, dass es Menschen gibt, die mich lieben und die ich mit meinem Verhalten verletze..
    Allerdings habe ich Gott sei Dank keine Essstörung, vielleicht ist das da ein bisschen anders. Auf jeden Fall finde ich es toll, dass du dich mit dem Thema auseinander setzt und hoffe sehr, dass es dir etwas besser geht!

    Liebe Grüße,
    Julia

  • 6. Januar 2016

    Ein sehr wichtiger und persönlicher Post. Respekt!

    Grüße
    Bearnerdette

  • 6. Januar 2016

    Oh man, eigentlich weiß ich nicht was ich sagen soll, außer: Respekt. Ein sehr guter Text, der mir das Thema näher gebracht hat. Mir wären noch mehr Tipps zu „wie macht man es besser“ noch lieb gewesen. Ich finde es immer gut, das Richtige vorzuschlagen als auf Fehler hinzuweisen. Aber ich kann deine Sicht versteh. Und am Ende hast du ja deinen Punkt – keine Sonderbehandlung bitte – ja klar gemacht.
    Fühl dich gedrückt,
    Hella

  • 7. Januar 2016

    Hallo Lisa,

    zuerst einmal möchte ich dir für dein Kommentar auf meinem Blog antworten!
    Ich habe, seit du diesen Post veröffentlicht hast, überlegt ob ich ihn mir durchlesen soll weil ich auch krank war, es aber im großen und ganzen rausgeschafft habe. Ich habe mich jetzt überwunden mir den Post durchzulesen, und ich kann 1:1 jeden Punkt nachvollziehen und stimme mit jedem Punkt überein. Ich erwische mich selbst viel zu oft dabei, nachdem ich am Abend dann doch noch was süßes gegessen habe, Schuldgefühle zu haben und mir zu denken „Ja, musste das jetzt sein? Ernsthaft? Wozu war das jetzt gut?“ Eine andere Stimme sagt mir aber immer „Du willst doch eh zunehmen, es passt schon so“. Früher bin ich von der Schule heimgekommen, und habe gesagt, dass ich gegessen habe, was nicht stimmt, so hatte ich eine einzige Mahlzeit pro Tag, und da haben mir meine Eltern auch zugesehen und ahnten auch nichts. Abgenommen habe ich zuerst unabsichtlich im Sommer, da es einfach zu heiß war und ich im Sommer nie viel esse. Daraus wurde etwa 7 kg und ich habe Gefallen daran gefunden und machte weiter. Je mehr man meine Schlüsselbeine sah – desto besser! Damals war ich auch schon mit meinem Freund zusammen. Ich durfte mir oft von vielen – auch meinen Lehrern- einige Sätze, die in deinem Post vorkommen, anhören. Ein Lehrer sagte ich soll unbedingt zum Arzt, ein anderer sagte ich bin eine Solettistange (danke).
    Ich glaub ich weiß wie du dich fühlst – und wie du schon sagtest: Man kann im großen und ganzen geheilt werden, aber ich habe immer noch Gedanken die nicht ganz gesund sind. Beispielsweise frühstücke ich so spät wie möglich damit ich bis zum Abendessen nichts essen muss. Es ist so schwierig, damit fertig zu werden. Aber irgendwann kommt der Moment, in dem man sich mehr Gedanken drüber macht – so war es bei mir jedenfalls.
    Danke für den Post, er ist toll!
    Ich hoffe du bekommst die Unterstützung die du brauchst, und hörst in Zukunft auch nur mehr Sätze, die du brauchst und hören möchtest. Lass dich von nichts runterziehen:)

    Liebe Grüße,
    Tamara

    PS: JA, dein Paket ist bei mir angekommen. Danke für den kleinen Brief der dabei war – habe mich riesig gefreut!

  • 19. Januar 2016

    Vielen Dank für diesen Post! Meine beste Freundin leidet auch daran und oft fällt es mir schwer, das richtige zu sagen bzw. wenigstens nicht das falsche. Ich finde deine Worte sehr hilfreich und hoffe in Zukunft sie noch besser verstehen zu können. Danke! 🙂

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