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Lisa Reiter

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Look Book #17

Casual in Pastell

Ich sitze hier haarraufend und zähneknirschend in meinem Zimmer. Irgendwie habe ich das Gefühl, als hätte sich mein Gehirn in eine tickende Zeitbombe verwandelt, die kurz vor der Explosion steht. Im Hause von Madame Lait herrscht Ausnahmezustand! Nur was ist der Grund für diesen exorbitanten Nervenzusammenbruch, der mir augenscheinlich in wenigen Sekunden bevorsteht? Die Antwort ist genauso lächerlich, wie absurd! Im Übrigen zwei verschieden klingende Adjektive, die ein und dasselbe aussagen. Wie grotesk! Das, was mich gerade wirklich zum verzweifeln bringt, ist ein simpler Fashionpost, nämlich dieser hier. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was es für ein Glücksgefühl war, als die Fotos endlich dank Caro allesamt im Kasten waren. Jetzt stehe ich eher am Rande des Wahnsinns. Irgendwo auf einer Klippe in meiner farbenfrohen Gedankenwelt, die plötzlich ganz gräulich wird. Dabei fällt mir gerade auf, wie negativ das alles klingen muss. So, als hätte ich keinen Spaß an der Sache. So, als würde ich den Fashionpost nur online stellen, weil ich auf irgendeiner Art und Weise das Gefühl hätte, ich müsste einen machen, obwohl ich per se keine Fashionbloggerin bin. Nein, nein, nein! Das ist nicht der Grund.

In Wahrheit liegt das Problem auf einer ganz anderen Ebene. Der springende Punkt ist: Ich finde es furchtbar schwierig, einen passenden Text zu einem Fashionpost zu schreiben. Ich will mich nicht lediglich auf mein Outfit fokussieren, wo ich dieses und jenes her habe oder wie viel die Teile gekostet haben (über Preise spreche ich bei Posts sowieso selten, kann ja jeder für sich herausfinden). Denn all das kann man auch gekonnt in ein Haul Video packen. Was mir am Herzen liegt: ich möchte eine Geschichte erzählen, die irgendwie zu den Outfits passt, die ich euch zeige. Ich habe mir die Bilder angeschaut. Ich habe sie laaaaaaaaaaange angeschaut. So lange, wie meine olivgrünen Äuglein (ja, das sind sie wirklich!) auch nur annähernd das Licht des Laptops aushalten konnten. Begonnen habe ich mit der Uni (wie immer mein Thema Nummer 1), dann hatte ich es gleich satt, weil meine Finger nach ein paar Sätzen ruhend auf der Tastatur vor sich hin schwiegen. Nach einer kurzen Kaffeepause löschte ich die mickrige Zeichenanzahl und begann von vorne. Von Vorurteilen war plötzlich die Rede und davon, dass ich eigentlich sehr einfach gestrickt bin. Aber hatte ich das nicht schon einmal in einer Anekdote? Trotzdem – ich werde wohl nie müde, darüber zu quasseln, ich alte Chatterbox. Ach herrje!

Nach einer weiteren Kaffeepause, einem verzweifelten Anruf bei einer Freundin und der patentverdächtigen Empfehlung eines Freundes von mir, einen Schnaps zu trinken, damit die Wörter im wahrsten Sinne des Wortes fließen (empfahl er mir allerdings für einen anderen Post), versuchte ich meine Gedanken erneut zu ordnen. Wieder blieben meine Augen an den Bildern kleben und ich entdeckte so viele Elemente, über die ich eigentlich hätte schreiben können. Beispielsweise darüber, dass meine Accessoires silber sind, meine Tasche aber eindeutig goldene Details hat und mir das erst beim Shooting aufgefallen ist. Ich habe es aber trotzdem gelassen. Widerspiegelt meine Verpeiltheit. So quasi als Symbol, dass ich ein kleiner Tollpatsch bin und nicht immer alles perfekt abgestimmt ist. Passiert! Oder über die Tatsache, dass ich in letzter Zeit nur noch Voss Water trinke, weil es einfach so unheimlich cool wirkt. Außerdem sind die stylishen Glasflaschen wiederverwendbar und umweltschonend. Da wären wir wieder beim nächsten Punkt. Ich hätte mich wunderbar „greenwashen“ können, so wie ein Großkonzern für Strom es einst getan hat, obwohl es da alles andere, als umweltschonend zugeht. Ich hätte auch von meinen Pünktchenschuhen schwärmen können und wie gern ich meine Füße als Dalmatiner sehe (okay, Dalmatiner ist das falsche Wort, schaut nicht wirklich aus, wie ein Dalmatiner). Die nächste Möglichkeit hätten mir meine Haare geboten. Ich hätte wie immer über meinen Ansatz jammern können und wie faul ich doch bin, zum Friseur zu gehen. Das habt ihr aber wahrscheinlich nun schon genauso satt, wie ich. Am Mittwoch werden sie verändert und Punkt!

Ansonsten hätte ich auch noch Bezug auf die tolle Location nehmen können. Mir persönlich ist es zwar oftmals zu eng in der Kleinstadt, in der ich lebe und ich freue mich schon, wenn ich nach dem Studium (je nachdem, in welcher Schule ich dann unterrichte) in eine etwas größere Stadt, wie Graz, ziehen könnte, aber das Kunsthaus in Weiz wirkt doch unglaublich modern. Das Gebäude, welches noch nicht allzu viele Jahre auf dem Buckel hat, besteht voll und ganz aus einem transparenten Glaskörper. Ich würde auch einmal gerne ungestört im Inneren des Gebäudes shooten, denn Licht genug bietet es schließlich, aber das gestaltet sich dann doch als ziemlich schwierig.

Wie ihr seht, ich hätte genug Inspirationsquellen gehabt, aber für mich war es trotzdem nicht ganz einfach. Ja, ich finde, es ist schwierig, Fashionpostings zu tippen und ich bewundere diejenigen Fashionbloggerinnen in der Blogosphäre, die es schaffen, atemberaubende Outfitbilder zu schießen und trotzdem einen qualitativen, lustigen und/oder unterhaltsamen Text hinzuzaubern, unheimlich. Egal, ob es jetzt eine kleine Geschichte ist oder ob sie mit den richtigen Worten auf ihr Outfit eingehen. Ich finde, das gelingt vor allem Svetlana und Andrea gut. Beide wirken dabei unglaublich natürlich, aber sie sind auch schon alte Hasen im Fashionbereich 🙂 und beschäftigen sich mehr damit, als ich es tue.

Letztendlich habe ich mich nun dazu entschieden, nach dem Bericht meiner langen Odyssee, die richtigen Wörter zu finden, euch doch ein bisschen über mein Outfit zu erzählen.

Wie ihr seht, ist es diesmal sehr casual gehalten. Ich glaube, ich habe noch nie oder sehr selten einen Outfitpost gemacht, in welchem ich flache Schuhe trage. Momentan mag ich diese aber sehr gerne. Gerade wenn es draußen wärmer wird, sind meine Schuhe eher flach. Seien es Ballerinas oder diese Sneakers mit Pünktchenmuster von Forever21. Das sind übrigens meine ersten Sneakers seit ich weiß nicht wie vielen Jahren (Meine Laufsneakers zählen nicht!). Unglaublich, was? Ich habe vollkommen vergessen, wie bequem sie sind und dass sie trotzdem ein Blickfang sein können. Ich glaube, es werden heuer noch ein paar mehr bei mir einziehen. Aufgrund des Musters und des farblich gesehen starken Kontrasts zu den sonst so pastelligem Outfit, stechen sie aus dem Rest des Outfits deutlich hervor.

Mein Oberteil von Vero Moda war eher ein Spontankauf. Nach dem langen „Woman Day“ sind wir noch nach Gleisdorf gefahren. Eigentlich wollten wir nur zu C&A, haben uns dann aber noch spontan dazu entschieden, in einem weiteren Laden zu gehen, der unter anderem Klamotten von Vero Moda, Only, Vila usw. vertreibt. Ein bisschen hin und her überlegen musste ich zwar schon, aber da ich mehr pastellige Sachen im Schrank haben wollte, durfte es letztendlich bei mir einziehen. Ich mag das Oberteil vor allem in Kombination mit hellen Jeans, aber wenn ich mal wieder Lust auf einen stärkeren Kontrast habe, schlüpfe ich in eine eher dunklere Jeans.

Der Seesternring von sixx war auf Anhieb meine große Liebe. Dazu gibt es sogar die passenden Ohrringe, aber ich bleibe nach wie vor schlichten Perlenohrsteckern treu. Ich distanziere mich lieber von schweren Ohrsteckern oder Ohrringen, denn die haben im Laufe der Jahre sichtliche Spuren hinterlassen, sodass leichte Stecker doch die bessere Wahl sind. Da eine Leserin vor einiger Zeit den Wunsch geäußert hat, gerne ein Outfit mit der Schneeflockenkette von Thomas Sabo zu sehen, habe ich die Kette eingebaut, obwohl der Winter bereits hinter uns liegt und der Anhänger nicht hätte gegensätzlicher zum Seestern sein können (Ist der Satz Deutsch?). Da meine Accessoires, wie oben bereits erwähnt, silber sind, passt die Tasche mit dem goldenen Spatz zwar nicht 1:1, aber dafür harmoniert sie mit meinem Oberteil. Ich muss ehrlich zugeben, auch im Alltag achte ich nicht immer darauf, ob mein Schmuck silber und die Elemente auf der Tasche gold sind. Abgesehen davon finde ich es momentan auch unglaublich schwierig, Taschen zu finden, die silbrige Details haben. Mir ist nur wichtig, dass der Schmuck, den ich am Körper trage, entweder ausschließlich silber oder gold ist. Momentan ist er für gewöhnlich allerdings sowieso eher golden. Achtet ihr selbst hierbei explizit darauf? 

Nun würde es mich noch interessieren, welche Gestaltung ihr bei Fashionposts bevorzugt? Gefällt es euch besser, wenn eine Bloggerin mehr auf das Outfit eingeht, oder lest ihr lieber eine passende Story dazu? Würdet ihr euch wünschen, dass ich mich mehr auf das Outfit des Posts fixiere? 
 
Shirt: Vero Moda (Similar here)
Jeans: Only (Similar Here)
Sneakers: Forever21 (Similar Here) 
Shoulder Bag: sixx (Similar Here)
Seastar Ring: sixx (Similar Here)
Necklace: Thomas Sabo (Charm – Same Here)

 

Location: Kunsthaus Weiz

 

Übrigens: Vor kurzem wurde ich interviewt. Das Interview findet ihr auf shoe-stories.de unter DIESEM Link.

Comments

  • 23. Mai 2015

    Also erstmal:
    Ich finde dein Outfit toll!

    Zweitens:
    Ich habe gerade auch einen Fashionpost verfasst und war ebenfalls beinahe am Verzweifeln, weil ich einfach nicht wusste, was ich da genau schreiben soll. Nur ein paar Bilder will man ja auch nicht schnell hinrotzen. Ich muss sagen, dafür ist dein Text echt lang (und ganz schön gut) geworden, ich finde, du machst das schon immer genau richtig 🙂

    Liebste Grüße,
    Julia

  • 23. Mai 2015

    Ein ganz ganz toller Look!
    Die Schuhe mag ich besonders, die finde ich super süß <3

    Liebst
    Svetlana

  • 23. Mai 2015

    Oh das ist so lieb von dir, vielen Dank! <3 Ich mag dein Outfit sehr gerne, die Pünktchenschuhe sind so süß! Die Bilder sind gut geworden, vor allem die Detailbilder finde ich super gelungen!

  • 23. Mai 2015

    Ich finde es auch immer schwierig etwas zu Outfitpost zu schreiben. Meistens teile ich es dann auf: kurz etwas allgemeines und dann noch kurz etwas über das Outfit 🙂
    Liebe Grüße
    Sarah

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Est. 2012

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