„Es ist nur eine Grippe!“ „Ich versteh nicht, warum die Leute plötzlich übertreiben.“ „So tragisch kann das wohl schon nicht sein.“ Das waren meine ersten Gedanken zu COVID-19 und auch die ersten Sätze, die ich über den Coronavirus ausgesprochen habe, um meine Meinung kundzutun. Bis Dienstag habe ich den Ernst der Lage nicht erkannt oder wollte es nicht erkennen. Ich ging normal zur Arbeit, war allerdings verschnupft. Um 14 Uhr, nach unserem COVID-19 Infotalk, wurde ich nach Hause geschickt. Erst da wurde mir deutlich, was der Coronavirus bereits für andere bedeutet. Ich habe es verstanden, meine Sachen gepackt und bin nach Hause gefahren. Ich möchte nicht, dass sich jemand von meiner Anwesenheit bedroht fühlt, auch wenn es wirklich nur ein grippaler Infekt war, der leicht wegzustecken ist.
Zum ersten Mal spürte ich die Sorgen der Menschen und der KMU’s. Die Situation ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Ich habe mich geirrt. Das gebe ich zu. Schon Madeleine von dariadaria hat gesagt, es ist okay, es zuzugeben. Wir wussten es nicht besser, auch wenn die Medien seit Wochen über nichts anderes mehr berichten. Wir sind medial aufgebauschte und reißerische Headlines gewohnt, darum beschwichtigten wir die ganze Situation als „mediale Panikmache.“ Jetzt müssen wir uns eingestehen, dass die Zeiten, die auf uns zukommen, nicht leicht werden. Aber wir können sie bewältigen, wenn wir jetzt alle an einem Strang ziehen.
Der Coronavirus hat mich aus einer Bubble gerissen. Ich bin am Boden der Tatsachen angelangt. Zwischen gecancelten Reisen, leeren Klopapierregalen und Hamsterkäufen stehe ich da und frage mich, wie die Zukunft aussehen wird. Obwohl die Situation beängstigend wirkt und wir uns als kleine Bürger vielleicht macht- und hilflos fühlen: wir haben mehr in der Hand, als wir denken und die Möglichkeit, die exponentielle Ausbreitung einzudämmen. Das würde bedeuten, dass der Virus gebremst wird und Krankenhäuser wesentlich mehr Zeit haben, sich vorzubereiten. Ärzte müssen nicht entscheiden, wem ein notwendiges Bett im Krankenhaus zur Verfügung steht und wem nicht.
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Panik ist fehl am Platz
Die letzten Tage standen die Themen „leere Klopapierregale“ und „Hamsterkäufe“ hoch im Kurs. Obwohl ich anfangs darüber auch nur schmunzeln konnte, habe ich momentan mehr Verständnis. Nicht jeder volle Einkaufswagen bedeutet automatisch „hamstern“. Gerade wir, die in einem Single- oder Zwei-Personen-Haushalt leben, können uns schwer vorstellen, wie es ist, eine Familie zu ernähren und wie viel man tatsächlich für den wöchentlichen Grundbedarf braucht. Vor allem jetzt, wo Schulen und Kindergärten geschlossen werden. Darum sollten wir uns vorwurfsvolle Blicke in fremde Einkaufswägen sparen. Natürlich gibt es Ausnahmen. Doch da die Grundversorgung aufrecht bleibt, ist auch der übertriebene Kauf von Toilettenpapier nicht notwendig. Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns in einer unbekannten Ausnahmesituation befinden. Viele Menschen reagieren sensibel darauf und haben verständlicherweise Angst. Ich kann es nur noch einmal betonen: die Grundversorgung bleibt aufrecht. Wir können die Dinge kaufen, die wir zum Leben brauchen. Vielleicht ist das auch eine gute Möglichkeit, um unser eigenes Konsumverhalten zu überdenken. Wir werden merken, was wir wirklich brauchen und was nicht und vieles auch wieder mehr zu schätzen lernen. In Situationen wie dieser, ist es wichtig, trotz allem die positiven Aspekte aus der ganzen Sache herauszuziehen. Das funktioniert – mit dem richtigen Mindset.
An einem Strang ziehen, zusammenhalten und daheim bleiben
Ich für meinen Teil empfinde die aktuelle Vorgehensweise unserer Republik sehr angemessen und fühle mich dadurch auch sicher. Die Maßnahmen werden nicht gesetzt, um uns zu ärgern, sondern um uns ALLE zu schützen – besonders die Risikogruppen. Doch der Coronavirus geht uns alle etwas an. Wir, die jungen und gesunden Menschen, können trotzdem Träger und Überträger des Virus sein. Und es liegt bei uns, was wir daraus machen. Wir sollten jetzt alle an einem Strang ziehen, zusammenhalten und daheim bleiben. Auch wenn es uns anfangs schwer fällt, ist das wirklich das geringste Übel. Schließlich haben wir ein Dach über den Kopf, ein Zuhause, das uns schützt und befinden uns somit in einer absoluten Prestigelage, denn das ist keine Selbstverständlichkeit. Ich für meinen Teil lerne jeden Tag etwas dazu, wie ich mich verhalten soll, was ich eventuell falsch gemacht habe und ich weiß, dass ich es auch nicht immer perfekt gemacht habe. Für uns alle ist die Situation neu, aber schnelles Handeln rettet Leben – vielleicht sogar das deiner liebsten, die zur Risikogruppe gehören.
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Wie es jetzt weitergehen soll
Ganz wichtig: bleibt informiert und zwar durch zuverlässige Quellen, wie der öffentlich rechtliche Rundfunk. Und haltet euch an die Anweisungen, die ausgegeben werden. Ich kann es nur wiederholen: es dient zum Schutz aller und ist nicht dazu da, um uns zu ärgern oder uns absichtlich in unserer Freiheit einzuschränken, um uns eines reinzuwürgen. Es ist gut, dass gehandelt wird. Ich berufe mich an der Stelle gerne an den Satz: „Your grandparents were called to war. You’re being called to sit on a couch. You can do this.“ Und in der Tat gibt es unangenehmere Dinge, als daheim zu bleiben. Wir haben jetzt die Möglichkeit, auch die positiven Aspekte der Sache zu sehen. Wir können diese Zeit daheim zur Entschleunigung nutzen oder um viele Dinge zu erledigen, die lange auf unserer To Do Liste stehen, wie den Frühjahrsputz. Wie gesagt: wir leben in einem absoluten Privileg und haben einen extrem guten Zugang zu vielen Dingen, die auch Zuhause möglich sind. Es gibt auch viele Aktivitäten, die wir Zuhause tun können.
Ich werde meinen Beitrag dazu leisten, indem ich informiert bleibe, aber auch, um Positivität zu verbreiten. Das regelmäßige Bloggen möchte ich jetzt mehr denn je beibehalten, um euch eventuell auch Ablenkung zu schenken. Wie gesagt: wir haben unendlich viele Möglichkeiten, um uns Zuhause zu beschäftigen. Fad wird es uns garantiert nicht und wenn wir es anpacken, dann ist es wesentlich besser, als zu jammern. We can do this. Ich werde mir jetzt viele Beiträge überlegen, die Zuhause umsetzbar sind und die allen voran dazu beitragen, euch Lesestoff zu und ein bisschen Unterhaltung neben der ganzen Lage bieten. Denn was ich noch wichtig finde, ist, dass wir trotzdem unseren Humor beibehalten, dass wir nicht in Traurigkeit versinken und eben so viel Positivity verbreiten, wie möglich. Es ist keine Situation, um den Kopf in den Sand zu stecken, aber durchaus eine Situation, um bewusst nachzudenken. Über uns, unser Verhalten der Gesellschaft gegenüber und was wir dazu beitragen können, damit es schnell wieder bergauf geht.
Bleibt gesund und wir hören/sehen/lesen uns demnächst. Auf Instagram werde ich jetzt bestimmt aktiver sein, weil ich in der kommenden Woche Telearbeit leiste und in der Mittagspause und nach der Arbeit (ich erspare mir jetzt immerhin zwischen anderthalb bis zwei Stunden Fahrt) wesentlich mehr Zeit für die Pflege meiner Social Media Accounts habe. Schaut gerne auf Instagram vorbei. Momentan sammle ich Gute-Laune-Songs für eine Playlist, damit wir uns auch Zuhause eine angenehme Atmosphäre schaffen können.
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